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NETWAYS Blog

TLS: Eine kleine Übersicht

Der durschnittliche Internetbenutzer benutzt TLS (Transport Layer Security) mittlerweile auf fast allen größeren Websiten – ohne, dass sich dieser darüber bewusst wäre, in den allermeisten Fällen. Auch in meiner Ausbildung bei NETWAYS darf ich mich nun intensiv mit TLS beschäftigen. Doch was ist TLS? Dieser Text soll einen groben Umriss um die zugrunde liegenden Prinzipien und Techniken hinter TLS legen.

Warum brauchen wir TLS?

TLS wird benötigt, um drei Probleme zu lösen. Unsere Kommunikationen sollen verschlüsselt sein – wir wollen nicht, dass Pakete oder Informationen, die wir übertragen, abgehört werden. Außerdem wollen wir sicher gehen, dass der andere Teilnehmer dieser Kommunikation auch derjenige ist, mit dem wir diesen Austausch an Informationen vollziehen wollen. Darüber hinaus wäre es auch gut, sich darauf verlassen zu können, dass das, was von der einen Seite losgeschickt wurde, auch das ist, was der andere erhält. Um diese drei Probleme kümmert sich TLS. Doch wie macht es das?

Eine Beispielverbindung:

1. ClientHello

Ein Client verbindet sich mit einem Server und verlangt eine gesichertete Verbindung. Dazu wird die Version von TLS übertragen, und eine Chiffrensammlung, aus denen sich der Server die Verschlüsselungsmethode aussuchen kann.

2. ServerHello & Certificate & ServerKeyExchange

Der Server antwortet, welches Chiffre verwendet werden soll, und einem Zertifikat, welches den Server authentifizieren soll und einen öffentlichen Schlüssel enthält.

3. ClientKeyExchange

Dieses Zertifikat wird von dem Client verifiziert, und der öffentliche Schlüssel des Servers wird vom Client benutzt, um ein pre-master secret zu erstellen, welcher dann wieder an den Server geschickt wird.

Der Server entschlüsselt das pre-master secret, und beide Parteien nutzen es, um einen geheimen, geteilten Schlüssel zu erstellen, welcher als shared secret bezeichnet wird.

4. ChangeCipherSpec

Der Client versendet die erste, mit dem shared secret verschlüsselte Nachricht, welche der Server entschlüsseln soll, damit geprüft werden kann, ob die Verschlüsselung richtig initialisiert wurde. Wenn diese Verifizierung erfolgreich abgelaufen ist, kommunizieren dann der Client und der Server verschlüsselt untereinander. Dieser ganze Prozess wird als TLS-Handshake bezeichnet.



Geschichte: TLS wurde unter dem Vorläufernamen SSL (Secure Sockets Layer) in 1994 von Netscape für den damals sehr populären Browser Mosaic vorgestellt. Version 2.0 und 3.0 folgten jeweils ein Jahr später. 1999 wurde SSL 3.1 bei der Aufnahme als Standart von der Internet Engineering Task Force in TLS 1.0 umbenannt. 2006 folgte Version 1.1, 2008 1.2 und 2018 die heutige Version 1.3.


Asymmetrische & Symmetrische Verschlüsselung: TLS ist zunächst asymmetrisch, dann symmetrisch verschlüsselt. Was bedeutet das? Nun, hier kommen die Schlüsselpaare ins Spiel. TLS benötigt einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird benutzt, damit der Gegenpart einen Vorschlüssel erstellen kann, welcher dann von dem privaten Schlüssel wieder decodiert wird. Das ist eine asymmetrische Verschlüsselung – welche allerdings deutlich kostenintensiver und aufwändiger ist, und sich dementsprechend nicht für die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten für eine TLS-Verbindung eignet. Dank‘ dem Vorschlüssel können allerdings beide Seiten des Austausches einen gemeinsamen, geheimen Schlüssel berechnen, mit Hilfe dessen die verschlüsselten Nachrichten auf jeweils beiden Seiten entschlüsselt werden können. Somit ist der Kern von TLS eine symmetrische Verschlüsselung; der Austausch der tatsächlichen Information passiert über diesen Kanal. Um aber an diesen Punkt zu kommen, sind asymmetrische Verschlüsselungsprinzipien im Einsatz.


Zertifikate: Wie in dem TLS-Handshake betrachtet, sind Zertifkate elementar zur Ausweisung und Identifikation von Server und Client – und wohl der kritischste Punkt in dem ganzen TLS-Ablauf. Damit ein Kommunikationspartner identifiziert werden kann, muss er sein Zertifikat ausweisen, welches seine Identiät beweist. Ausgestellt wird ein Zertifikat von einer certificate authority, einem vertrauenswürdigen Aussteller dieser Zertifikate, was verschiedenste Dinge bedeuten kann: Viele multinationale Konzerne stellen kommerziell Zertifikate aus, darunter fallen Firmen wie IdenTrust, Sectigo und DigiCert Group. Es existieren allerdings auch einige non-profit organisations, wie CAcert und Let’s Encrypt, die als Zertifizierungsstelle auftreten. Darüber hinaus gibt es natürlich auch jede Menge Zertifikatsaussteller innerhalb von Netzen, welche in der Hand von einem vertrauenswürdigen Admin liegen.


Chiffrensammlung: Eine Chiffrensammlung ist eine Auflistung aus den Verschlüsselungsmethoden, die bei einer TLS-Verbindung eingesetzt werden können. Beispiele dafür wären RSA, MD5, SHA. Bei einer TLC-Verbindung wird in ClientHello und ServerHello unter den beiden beteiligten Parteien kommuniziert, welche dieser Methoden zur Verfügung für den Aufbau der Verbindung stehen.


https: Doch was hat es nun mit https auf sich? Ganz einfach: https (HyperText Transfer Protocol Secure) ist eine Extension von http, bei der http über eine verschlüsselte TLS-Verbindung versendet wird, was sie im Gegensatz zu Klartext-http vor unerwünschten Abschnorchelungen und sonstigen Attacken schützt.


Verbreitung: Laut der regelmäßig auf einen neuen Stand gebrachten Auswertung von SSL Labs von rund 140.000 Webpages bieten gerade mal 67.2% eine adequate TLS-Ausstattung. Das mag im ersten Moment etwas niedrig erscheinen, man darf aber auch nicht vergessen, dass diese Lage vor nicht allzu langer Zeit noch deutlich, deutlich schlimmer war, und durch Maßnahmen wie einer automatischen Warnung von Chrome verbessert wurde. So hat sich auch laut Firefox Telemetry die Anzahl der per https aufgerufenen Websiten sich von 25% auf 75% erhöht. Ebenso bemerkenswert: Einem Jahr nach Einführung von TLS 1.3 unterstützen gerade mal 15% den aktuellen Standart, der absolut überwiegende Teil bietet noch hauptsächlich TLS 1.2 an. Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis der Großteil den Wechsel vollzogen hat. Auf der anderen Seite bieten 7.5% der Webpages noch Unterstüztung für SSL 3.0 an, einem Standart, der mittlerweile fast so alt ist wie ich selbst, und als nicht sicher gilt.

 

 

 

Verschlüsselten File-Container mittels cryptsetup und LUKS erstellen


Datenschutz wird im Jahr 2018 so groß geschrieben wie nie zuvor. Verschiedene Anforderungen an die Absicherung der Daten zwingen Admins, sich elegante und sichere Setups einfallen zu lassen. Ich nehme das zum Anlass, eine neue Serie zur Dateiverschlüsselung zu eröffnen, bei der es um die verschiedensten Möglichkeiten geht, die gespeicherten Daten gegen den Zugriff Unbefugter abzusichern.
Oftmals ist eine Verschlüsselung der Daten aufgrund bestehender Infrastrukturen oder mangels Rechten (z. B. bei extern angemieteten Storages) nicht so einfach möglich. Früher war hier ECryptFS im Linux-Umfeld und TrueCrypt bei Windows State of the Art. Heute haben sich die Anforderungen geändert und ECryptFS ist wegen einer zu restriktiven Beschränkungen der Dateinamen nicht mehr alltagstauglich. Daher stelle ich hier eine moderne Alternative mit cryptsetup in Ergänzung mit LUKS vor.

Vorbereitung

Installation von cryptsetup (Beispiel Debian-Derivate)

sudo apt-get install cryptsetup

Laden des Kernel-Moduls (nur bei initialer Einrichtung)

sudo modprobe dm-crypt

File-Container erstellen

Zunächst wird mittels dd ein File-Container mit 1GB Größe erstellt, der Wert kann natürlich je nach Anforderung angepasst werden

dd if=/dev/zero of=/storage/my_container bs=1M count=1024

File-Container mittels cryptsetup initialisieren

 cryptsetup -y luksFormat /storage/my_container

Nun die gewünschte Passphrase eingeben. Aber Achtung, ohne ein gut gewähltes Passwort nutzt die stärkste Verschlüsselung nichts!
Verschlüsselten Container öffnen und Dateisystem erstellen

cryptsetup luksOpen /storage/my_container my_mount

hier wird das Kennwort abgefragt, dies sollte man sich natürlich zuvor gut merken. Der Container ist nun unter /dev/mapper/my_mount eingebunden.  Anschließend wird ein ext4-Dateisystem in dem Container erzeugt.

mkfs.ext4 -j /dev/mapper/my_mount

File-Container am Wunschort mounten

Ordner zum mounten erstellen

mkdir /my_data
mount /dev/mapper/my_mount /my_data

Fertig – alle Daten die nun in /my_data erzeugt werden, landen am Ende verschlüsselt im Container, wie in meinem Beispiel unter /storage/my_container

Mount aushängen und File-Container schließen

Damit die Daten während der Nichtnutzung auch wirklich sicher sind, empfehle ich, den Container wieder abzuschließen.

umount /my_data
cryptsetup luksClose my_mount

Protip

Ich habe auf diese Art der Verschlüsselung bei meiner Nextcloud zurückgegriffen, da mir die Bordmittel von Nextcloud nicht gefallen, oder zu langsam sind. Im nächsten Artikel werde ich auch erklären, wie man den Container entsprechend vergrößern kann. Alle mit my_ verwendeten Variablen, können natürlich auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.

Haben wollen?

Wir bieten natürlich bei uns im Managed-Hosting individuelle Lösungen an. Falls unsere (potentiellen) Kunden ein solches Setup wünschen, so sind wir natürlich für jeden Spaß zu haben.

Disclaimer

LUKS verwaltet die Verschlüsselungsdaten im Header. Ohne den Header (oder im Falle einer Beschädigung), ist ein Zugriff auf die Daten nicht mehr möglich. Es gibt verschiedene Tools, wie beispielsweise zuluCrypt, mit denen die Schlüssel und Header verwaltet und gesichert werden können, doch dazu in einem späteren Artikel mehr. Die Anleitung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, testet bitte jedoch selbst ausreichend, bevor diese Lösung in die Produktion geht, damit das ihr die Funktionsweise versteht und Datenverlust vermeidet.

SSL leicht gemacht – forcierte Weiterleitung von HTTP auf HTTPS einrichten


In den vorherigen Teilen der Serie wurde bereits die Erstellung und Einbindung der Zertifikate beschrieben. Eines Tages wünscht sich der Admin jedoch die sichere Verbindung aller Seitenbesucher, ohne dass diese manuell ein https voranstellen müssen. Gerade bei einer Migration einer bestehenden Seite wird der
Parallelbetrieb erst nach eingehenden Tests eingestellt und das SSL jeweils forciert, um Seitenbesucher nicht mit ungültigen Zertifikaten oder Mixed Content zu verunsichern.
Die eigentliche Umsetzung ist dann relativ einfach und wird in unserem Beispiel direkt in der Vhost-Definition des Apache vorgenommen. Übrigens, die verfügbaren Vhosts sind zu finden unter: /etc/apache2/sites-available. Hier wird nun der HTTP-Vhost (Port 80) um den unten aufgezeigten Block mit den Rewrites erweitert.

<VirtualHost *:80>
  ServerAdmin webmaster@netways.de
  ServerName www.netways.de
  DocumentRoot /var/www/html/netways.de/
  <Directory /var/www/html/netways.de/>
   Options FollowSymLinks
   AllowOverride All
  </Directory>
  ErrorLog /var/log/apache2/error.log
  LogLevel warn
  CustomLog /var/log/apache2/access.log combined
  RewriteEngine on
  RewriteCond %{SERVER_NAME} =www.netways.de [OR]
  RewriteCond %{SERVER_NAME} =netways.de
  RewriteRule ^ https://%{SERVER_NAME}%{REQUEST_URI} [END,QSA,R=permanent]
 </VirtualHost>

Damit das Ganze nun auch funktioniert, muss natürlich der SSL-Vhost unter Port 443 erreichbar sein. Wie dieser initial erstellt wird, ist im Artikel SSL-Zertifikat einbinden beschrieben.
Übrigens: wer Let’s Encrypt verwendet, wird im Wizard gleich gefragt, ob SSL forciert werden soll. Der Wizard übernimmt dann die oben gezeigten Schritte. Wie man Let’s Encrypt einsetzt, haben wir natürlich auch schon einmal beschrieben. Damit später keine Seitenbesucher verloren gehen, sollte der HTTP-Vhost, der auf Port 80 läuft, nicht abgeschaltet werden. Die Verbindung ist mit dieser Maßnahme sicher und alle Besucher werden auf https umgeleitet.
Wer damit gar nichts zu tun haben will, und trotzdem stets auf der sicheren Seite sein will, der kann natürlich seine Seite auch bei NETWAYS im Managed Hosting betreuen lassen. Hier kümmern wir uns darum.
In den anderen (teilweise noch kommenden) Blogposts zum Thema SSL leicht gemacht geht es um:

Postfix – TLS / SSL Verschlüsselung aktivieren

In aller Munde ist es stets, dass man verschlüsselte Verbindungen nutzen soll. Auch beim Versand von E-Mails sollte man auf Verschlüsselung setzen, damit die Kommunikation entsprechend sicher abgewickelt wird. Auch Postfix bietet diese Möglichkeit.

Verschlüsselung der Verbindung zwischen Client und Server

Bei Ubuntu werden standardmäßig einige selbstsignierte Zertifikate mitgeliefert, welche per Default auch schon im Postfix hinterlegt sind.

smtpd_tls_cert_file=/etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem
smtpd_tls_key_file=/etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key

Benutzt man diese, kommen bei allen gängigen E-Mail Clients jedoch Hinweise, dass die Verbindung eventuell nicht sicher sei. Beseitzt man kein gültiges Zertifikat, kann man hier auch ein Zertifikat von LetsEncrypt verwenden. Mehr dazu kann man auch im Artikel „kostenfreie TLS-Zertifikate mit Let’s Encrypt“ lesen. Wie man ein konstenpflichtiges Zertifkat erwerben kann, wird zudem im Artikel „SSL leicht gemacht – CSR und Keyfile erstellen und Zertifikat ordern“ beschrieben. Alternativ kann hierzu auch unser Support kontaktiert werden.
Anschließend ist die Option smtpd_tls_security_level zu befüllen – per Default ist diese nicht gesetzt.

smtpd_tls_security_level = may

Durch „may“ wird besagt, dass TLS Verschlüsselte Clients unterstützt werden, es aber nicht zwingend notwendig ist. Wer TLS Verschlüsselte Kommunikation forcieren möchte, kann hier entsprechend „enforce“ setzen, damit es erzwungen wird und Clients immer verschlüsselt mit dem Server Kommunizieren. Damit wäre es grundlegend getan, man sollte jedoch noch darauf achten gewisse SSL Versionen, sowie Cipher zu verbieten, da diese schon etwas älter sind und daher nicht mehr als sicher gelten. Anbei eine Beispielkonfiguration, diese muss je nach Endgerät ggf. auch angepasst werden.

smtpd_tls_mandatory_protocols = !SSLv2, !SSLv3
smtpd_tls_mandatory_ciphers = high
smtpd_tls_exclude_ciphers = ECDHE-RSA-RC4-SHA
smtpd_tls_mandatory_exclude_ciphers = ECDHE-RSA-RC4-SHA

Möchte man zudem die TLS Informationen auch im Header sehen, kann man noch folgende Option setzen:

smtpd_tls_received_header = yes

Verschlüsselung der Verbindung zwischen Servern

Damit wäre die Client <-> Server Kommunikation soweit verschlüsselt und viele denken sich sicher, das wäre es. Zwischen Mailservern findet aber natürlich ebenfalls Kommunikation statt, welche verschlüsselt werden soll. Dies wird entsprechend wie folgt aktiviert:

smtp_tls_cert_file = /etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem
smtp_tls_key_file = /etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key
smtp_tls_security_level=may

Ähnlich wie bei der Client-Server-Kommunikation wird auch hier durch „may“ besagt, dass Verschlüsselung genutzt wird insofern es möglich ist. Im Header kann man dies nun auch nachvollziehen, indem man nach ähnlichen Daten sucht:
Ohne Verschlüsselung (smtp_tls_security_level=none):
Received: from mail.domain1.tld (mail.domain1.tld [1.2.3.4]) by mail.domain2.tld (Postfix) with ESMTP id 1234567890
Mit Verschlüsselung (smtp_tls_security_level=may):
Received: from mail.domain1.tld (mail.domain1.tld [1.2.3.4]) by mail.domain2.tld (Postfix) with ESMTPS id 1234567890

Verschlüsselung der IMAP Verbindung

Damit wären wir fertig mit Postfix. Anbei noch einige Informationen für jene, die Dovecot nutzen um E-Mails von Ihrem Server per IMAP abzurufen, denn diese Verbindungen wollen ja auch noch verschlüsselt werden. Dies funktioniert sehr simpel – die Konfigurationen dafür finden wir normalerweise unterhalb von „/etc/dovecot/conf.d/„, meist handelt es sich dabei um die Datei „10-ssl.conf„.
Dort editieren, bzw. erweitern wir unsere entsprechenden Konfigurationen um folgende Zeilen:

ssl = yes
ssl_cert = </etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem
ssl_key = </etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key

Zudem nehmen wir noch einige Feinjustierungen vor, wie bereits zuvor bei Postfix. Beachten sollten wir aber, dass sich die Cipher-Liste je nach Endgerät auch ändern kann und man diese etwas anpassen muss. Diese dient hier nur als Beispiel.

ssl_protocols = !SSLv3 !SSLv2
ssl_cipher_list = EECDH+ECDSA+AESGCM:EECDH+aRSA+AESGCM:EECDH+ECDSA+SHA384:EECDH+ECDSA+SHA256:EECDH+aRSA+SHA384:EECDH+aRSA+SHA256:EECDH+aRSA+RC4:EECDH:EDH+aRSA:!aNULL:!eNULL:!LOW:!3DES:!MD5:!EXP:!PSK:!SRP:!DSS:!RC4
ssl_dh_parameters_length = 2048

Auch hier gilt: Hat man bereits ein gültiges Zertifikat, kann man dieses hier gerne verwenden um Fehler im E-Mail Client zu verhindern. Nun ist noch in der „10-auth.conf“ die folgende Einstellung wichtig:

disable_plaintext_auth = no

Damit wird ein ähnlicher Effekt erzielt, wie bereits bei Postfix wenn wir „may“ als Option gesetzt haben. Wir können nun TLS nutzen, müssen es aber nicht zwingend. Wer hier auf absolute Nummer sicher gehen möchte, kann natürlich auch hier „yes“ setzen.
Mit „dovecot -n“ können wir die aktiven Einstellungen überprüfen.

Fabian Rothlauf
Fabian Rothlauf
Manager MyEngineer

Fabian kehrte nach seinem fünfjährigen Ausflug nach Weimar zurück in seine Geburtsstadt Nürnberg und hat im September 2016 bei NETWAYS als Systems Engineer im Hosting Support angefangen. Der Mopsliebhaber, der schon seit seinem 16. Lebensjahr ein Faible für Adminaufgaben hat, liebt außerdem Grillen, Metal und Computerspiele. An seinem Beruf reizt ihn vor allem die Abwechslung, gute Weiterentwicklungsmöglichketen und dass es selten mal einen Stillstand gibt. Nachdem er die Berufsschulzeit bereits mit Eric und Georg genießen durfte, freut er sich bei NETWAYS nun auf weitere nette Kolleg:innen, interessante Aufgaben und neue Blickwinkel.

SSL leicht gemacht – Zertifikat einbinden (Apache2)

In meinem letzten Blogpost habe ich über die Erstellung eines Keyfiles und eines CSR geschrieben. Im zweiten Teil meiner Serie SSL leicht gemacht zeige ich den nächsten Schritt und beschreibe die Einrichtung des Zertifikates mittels der Webserversoftware Apache.
Bestandsaufnahme:
nun sollten folgende Dateien vorhanden sein

  • selbst erstellt
    • CSR (in unserem Beispiel netways.de.csr)
    • Privatekey (netways.de.key)
  • von Zertifizierungsstelle erstellt und übermittelt
    • cert.cabundle
    • certificate.crt

Diese Zertifikatsdateien können jetzt auf dem Webserver eingerichtet werden.
Als nächstes werden die Zertifikatsdateien im korrekten Verzeichnis abgelegt. Hierzu eignet sich zum Beispiel /etc/apache2/ssl/netways.de/. Hier sollte die Zusammengehörigkeit der einzelnen Dateien noch einmal überprüft werden. Der CSR wird übrigens nicht mehr benötigt und kann gelöscht werden.
Apache kann im Moment noch nichts mit den Zertifikatsdateien anfangen und noch lernen „SSL zu sprechen“. Dazu wird ein SSL-VHost eingerichtet. Als Basis hierfür kann der abzusichernde VHost vorerst kopiert werden.

cp /etc/apache2/sites-available/001-netways.de.conf /etc/apache2/sites-available/001-netways.de-ssl.conf

Diese neue SSL-Config wird nun angepasst, damit der Apache nun weiß, was er zu tun hat.
Innerhalb der nun betreffenden VHost-Definition werden nun noch ein paar Paramater für SSL angegeben

SSLEngine on
 SSLCertificateKeyFile /etc/apache2/ssl/netways.de/netways.de.key
 SSLCertificateFile /etc/apache2/ssl/netways.de/certificate.crt
 SSLCertificateChainFile /etc/apache2/ssl/netways.de/cert.cabundle

Übrigens in der Einleitung der VHost-Definition (i. d. R. ganz oben in der neuen Datei) sollte der angegebene Port 80 auf 443 geändert werden.

<VirtualHost 123.456.789.012:80> auf <VirtualHost 123.456.789.012:443>

Abschließend wird der Apache noch um ein paar Funktionalitäten erweitert (SSL und der neue VHost wird aktiviert):

a2enmod ssl
a2ensite 001-netways.de-ssl.conf
service apache2 restart

Der VHost ist nun zusätzlich mit SSL abgesichert und in unserem Beispiel via https://netways.de und http://netways.de erreichbar. Ob alles geklappt hat, sieht man nun am erfolgreichen Verbindungsaufbau via HTTPS oder kann es zum Beispiel bei SSL Labs ausführlich prüfen lassen.
Die Namensgebung der Zertifikate unterscheidet sich von Zertifizierungsstelle zu Zertifizierungsstelle und kann auch mal mit .pem bezeichnet sein usw. Dies kann „ignoriert“ werden und beliebig selbst in der Config auf die neuen Endungen angepasst werden. Auch eine Umbenennung der Dateien auf das eigene Schema ist ein möglicher Lösungsansatz.
In den anderen (teilweise noch kommenden) Blogposts zum Thema SSL leicht gemacht geht es um:

Übrigens: Zertifikate müssen nichts kosten. Eine Alternative mittels Letsencrypt ist hier beschrieben.