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ownCloud oder Nextcloud: Wo liegen die Unterschiede?

von | Mrz 8, 2017 | Apps, Technology, Web Services

Als wir vor Kurzem vor der Entscheidung standen, ob wir ownCloud oder doch lieber Nextcloud für unsere neue Software as a Service Platform NWS (Netways Web Services) als Produkt aufnehmen sollten, kamen wir recht schnell zu einem Ergebnis. Nachdem klar war, dass wir unseren Ceph S3 Object Store als Primary Storage für das Produkt nutzen möchten, stellten wir fest, dass dies aktuell nur in Nextcloud ab der Version 11 oder aber mit der Enterprise Edition von ownCloud möglich ist. Bei dieser Enterprise Edition handelt es sich um eine kostenpflichtige Version von ownCloud, die neben der Möglichkeit Support Subscription Modelle hinzu buchen zu können auch zusätzliche Features enthält.
Warum haben wir uns für Nextcloud entschieden?
Was die Installation und Einrichtung betrifft, so nehmen sich die beiden nicht viel, da Nextcloud als Fork von ownCloud auf diesem aufbaut. Dem entsprechend ähneln sich auch Design und Aufbau der Weboberfläche der beiden Cloud Versionen. Es ist allerdings so, dass viele der Features, die bei ownCloud nur in der Enterprise Edition verfügbar sind, bei Nextcloud bereits kostenlos dabei sind oder sich durch wenige Klicks über den Nextcloud App Store aktivieren lassen. Eine Gegenüberstellung der Features der Community Edition und der Enterprise Edition von ownCloud kann man übrigens hier finden. Ich habe ein paar der Features, die laut dieser Seite nur in der ownClouds Enterprise Version verfügbar sind herausgepickt und geprüft, ob diese in Nextcloud enthalten sind.

Nextcloud Webinterface

Nextcloud Webinterface


Das Feature „File Drop“ ermöglicht es Gästen Dateien in einen Ordner der ownCloud hochzuladen, wobei der Gast aber nicht den Inhalt des Ordners angezeigt bekommt. In Nextcloud geht das auch – dazu müssen beim Teilen eines Links die Optionen „Hochladen und Bearbeiten erlauben“ und „Dateien ablegen (nur Hochladen)“ gesetzt sein. Die von ownCloud beschriebene „Datei-Firewall“ lässt sich im Nextcloud App Store unter „File access control“ aktivieren. Zusammen mit dem Workflow-Modul, das sich ebenfalls in den Nextcloud Administrator Einstellungen konfigurieren lässt, können bestimmte Regeln definiert und damit der Zugriff auf Dateien und Ordner eingeschränkt werden. Des Weiteren sind auch die bei ownCloud in der kostenpflichtigen Version erhältlichen Module für Auditing/Logging und SSO/SAML Authentifizierung bei Nextcloud über den App Store freischaltbar.
Und wie sieht es mit der Performance von Nextcloud aus?
Was die Performance angeht, so möchte ich hier auf andere Tests verweisen. Dort zeigt sich allerdings, dass Nextcloud minimal schneller ist. Dieser Vorsprung könnte sich in der aktuellen Nextcloud Version 11 durch eine geringere Anzahl an Datenbank-Abfragen noch etwas ausgebaut haben. Auch im Bezug auf Sicherheit hat sich bei Nextcloud vor Kurzem etwas getan. Und wer sich an der Integration der Online-Office Anwendung Collabroa-Online versucht, der dürfte mit Nextcloud durch umfangreichere Dokumentation zur Einrichtung und der im App Store verfügbaren Collabora Online App wohl schneller zum Ziel finden als mit ownCloud.
Alles in Allem sind die Unterschiede eher marginal. Eingesessene ownCloud Nutzer werden es sich wahrscheinlich zwei mal überlegen, ob sich der Umstieg auf Nextcloud für sie lohnt. Für diejenigen, die neu auf dem Gebiet sind und vor der Entscheidung zwischen ownCloud und Nextcloud stehen, könnte das ein oder andere Feature das bei ownCloud nur in der Enterprise Edition enthalten ist aber dennoch interessant sein.
Und wenn Sie Nextcloud testen und natürlich auch produktiv einsetzen wollen, empfehlen wir die Nutzung von Nextcloud von den NETWAYS Web Services.

Gabriel Hartmann
Gabriel Hartmann
Senior Systems Engineer

Gabriel hat 2016 als Auszubildender Fachinformatiker für Systemintegrator bei NETWAYS angefangen und 2019 die Ausbildung abgeschlossen. Als Mitglied des Web Services Teams kümmert er sich seither um viele technische Themen, die mit den NETWAYS Web Services und der Weiterentwicklung der Plattform zu tun haben. Aber auch im Support engagiert er sich, um den Kunden von NWS bei Fragen und Problemen zur Seite zu stehen.

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