Als Consultant ist man in doch des öfteren auf gewisse Zertifizierungen angewiesen. Sei es nun die aktuelle „Puppet Certified Professional“-Zertifizierungen um als offizieller Puppet-Trainer auftreten zu dürfen oder „ITIL Foundation“-Zertifizierung um die Voraussetzung einer Ausschreibung zu erfüllen. Wer meine Einstellung dazu kennt, die ich mit Aussagen wie „Multiple-Choice? Des sind doch Prüfungen für dressierte Affen!“ oder „Verschwendung meiner Lebenszeit“ gerne recht deutlich mache, wird sich also wundern, dass ich mir im letzten Jahresgespräch eine Zertifizierung herausgehandelt habe.
Bei dieser handelt es sich um den „Red Hat Certified Engineer“ (RHCE). Hierbei handelt sich im Gegensatz zu den meisten Zertifizierungen um eine praktische Prüfung beziehungsweise um zwei, da ich auch den vorausgesetzten „Red Hat Certified Systemadministrator“ (RHCSA) noch mit machen musste. Zuletzt hatte ich die beiden noch für meinen vorherigen Arbeitgeber auf Red Hat Enterprise Linux 5 erworben und sie waren somit schon eine Weile abgelaufen.
Wie läuft also so eine Prüfung ab? Quasi erhält man ein bestehendes System und muss dann ein Pflichtenheft umsetzen, welches dann automatisiert überprüft wird. 70% der maximal 300 Punkte sind dann nötig um zu bestehen. Und dieses Pflichtenheft hat es in sich! Prüft der erste Teil noch in 2,5 Stunden das Wissen um lokale Linuxadministration ab, was in meinen Augen gut machbar ist. Dreht sich der zweite Teil dann um Netzwerkdienste wie Mail, DNS, ISCSI und gibt einem dafür 3,5 Stunden Zeit, in denen man gut zum Schwitzen und auch Fluchen kommt. Nebenbei müssen natürlich noch Benutzer angelegt werden, Dateirechte und ACLs, die Firewall und SELinux konfiguriert werden.
Dies lässt mich auf die bei Red Hat erworbene Zertifizierung dann auch jedes Mal wieder stolz sein, weshalb ich mich selbst jetzt wo ich doch mit unterschiedlichen Distributionen in unterschiedlichen Kundenumgebungen zu tun habe lieber durch den RHCE als die LPI-Prüfung kämpfe. Welche ich natürlich nicht schlecht reden will, denn auch diese würde ich wohl nicht mit 730 Punkten aus dem Ärmel schütteln.
Neben dem Titel RHCE, den man mit bestandener Prüfung führen darf, dem Recht das Logo auf seiner Visitenkarte zu haben und der Möglichkeit an weiteren Zertifizierungen zu speziellen Themen teilzunehmen erhält man auch eine eindeutige Prüflingsnummer mit der jederzeit auch die Validität eines RHCE überprüft werden kann. Wer dies mit meiner tut kann übrigens auch einige „Certificate of Expertise“ dort wiederfinden. Die beschränkte Gültigkeit und das dort auch gelistet ist auf welcher Basis die Zertifizierung erworben wurde, macht in meinen Augen diese noch sinnvoller.
Das ultimative Ziel ist natürlich dann der „Red Hat Certified Architect“, welchen man mit dem Erwerb einer bestimmten Kombination der weiterführenden Zertifikate erhält. An diesem arbeite ich dann langsam, denn für 2016 steht für mich der Performance-Tuning-Kurs auf dem Plan. Alles natürlich auch um unsere Kunden mit noch mehr Know-how unterstützen zu können!
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