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Virtualisierung stoppen!

von | Aug 5, 2014 | Linux, DevOps, Web Services, Virtualisierung

Trotz der provokativem Überschrift werde ich einer der letzten sein, der dafür plädiert weniger zu virtualisieren – ganz im Gegenteil. In Zeiten von IaaS, PaaS, SaaS geht eigentlich nichts ohne Virtualsierung. Ob Vollvirtualsierung, Paravirtualisierung oder Container-based-Virtualisierung die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, die aufsetzenden Frameworks unzählig.
In produktiven Umgebungen mit hoher und unterschiedlichster Workload und viel gemeinsam genutzten Infrastrukturkomponenten bzw. Ressourcen ist es deshalb umso wichtiger einzelne virtuelle Maschinen oder Container zu „stoppen“ besser gesagt zu drosseln. Natürlich kann man mit mehr Hardware aufkeimende Engpässe entsprechend ausdehnen. Oft sind aber kleine und ungewollte Verhalten der Auslöser für querschießende Prozesse, die parallel ausgeführte Maschinen beeinflussen und somit die Qualität des generellen Services beeinflussen.
Drosseln kann man u.a. CPU Zeit, Memory, IO auf Blockdevices, IO auf NICs. Wie immer gibt es mehrere Möglichkeiten entsprechende Limits zu setzen. Pauschal lässt sich mit cgroups über die Virtualsierungstechnologien hinweg gut und effizient drosseln. Für KVM bzw. Qemu sind die eingebauten Features die effizientesten. Beim aktiven Drosseln muss der CPU des Hosts entsprechend arbeiten und ist laut IBM hier einen Tick effizienter bei Qemu-capped im Vergleich zu cgroup-capped.
KVM Prozesse können mit libvirt auch zur Laufzeit gedrosselt werden. Die Bandbreite der ersten Festplatte einer KVM-VM würde man mit Hilfe von virsh wie folgt auf 10MB/s und 50iops drosseln:
virsh blkdeviotune $virshid $name --live $total_bytes_sec $total_iops_sec
virsh blkdeviotune 123 vda --live 10240000 50

Das Cloud-Computing Framework OpenNebula wird in seiner nächsten Version ebenfalls Funktionen zur Drosselung bereitstellen.
Wem das alles zu umständlich ist, nutzt einfach das folgende funktionierende aber nicht ganz ernstgemeinte Command:
while true; do kill -STOP $ID; sleep 1; kill -CONT $ID; done

Sebastian Saemann
Sebastian Saemann
CEO Managed Services

Sebastian kam von einem großen deutschen Hostingprovider zu NETWAYS, weil ihm dort zu langweilig war. Bei uns kann er sich nun besser verwirklichen, denn er leitet das Managed Services Team. Wenn er nicht gerade Cloud-Komponenten patched, versucht er mit seinem Motorrad einen neuen Rundenrekord aufzustellen.

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