Seit kurzem verwenden wir bei einem Kunden Mumble als Voicechat Konferenz Client im Produktivbetrieb. Dieses ersetzt dort Teamspeak2, das nun doch langsam in die Jahre gekommen ist.
Die Latenz ist bedeutend besser als bei Teamspeak2 und die Sprachqualität lässt auch nichts zu wünschen übrig. Man merkt das vor allem bei Verbindungen zu weiter entfernten Standorten wo die Verzögerungen bei Teamspeak2 teilweise unzumutbar sind.
Obwohl Mumble wie seinerzeit Teamspeak zunächst hauptsächlich von der Gamer-Gemeinde genutzt wurde, ist es also sehr wohl auch im professionellen Umfeld zuverlässig einsetzbar.
Es gibt bereits verschiedene alternative Skins für den Client und nach dem Konvertieren der alten Teamspeak Sounds von wav nach speex kann man diese auch in mumble (im Menü unter Konfiguration–>Nachrichten) integrieren. Für den Mumble Client gibt es eine Vielzahl von öffentlichen Servern, will man jedoch einen eigenen Chat Server betreiben muss man auch noch die Serverkomponente namens Murmur installieren.
Da beides, sowohl der Server als auch der Client wegen vieler Abhängigkeiten nicht ganz so einfach aus dem Source zu kompilieren ist, sollte man wenn möglich auf fertige Pakete der jeweiligen Distribution zurückgreifen.
Zum Beispiel kann man unter der aktuellen Linux Distribution Ubuntu 9.04 Jaunty sowohl den Client, als auch den Server einfach mit:
Client:
aptitude install mumble
Server:
aptitude install mumble-server
installieren.
Wer die gerade aktuelle stabile Version 1.1.8 verwenden möchte kann sie aus dieser zusätzlichen Paketquelle installieren:
deb http://ppa.launchpad.net/slicer/ppa/ubuntu jaunty main
Zuvor sollte der Schlüssel für das ppa installiert werden mit dem Befehl:
sudo apt-key adv --recv-keys --keyserver keyserver.ubuntu.com 165B2836
Mumble heist übrigens übersetzt murmeln bzw. undeutlich sprechen, was natürlich das genaue Gegenteil von dem ist was diese tolle Software an Sprachqualität liefert.
In diesem Sinne: Happy mumbling! 🙂
Danke für die Info, was ist jedoch der Vorteil ggü. Jabber basierten Lösungen? Nur Latenz?
Der Wechsel sollte neben der viel besseren Latenz halbwegs transparent für die User sein, z.B. eine einheitliche plattformübergreifende Oberfläche, die ähnlich wie Teamspeak aussieht. Bei Jabber verwenden die User je nach Plattform ihre bevorzugten teilweise komplett unterschiedlichen Lieblings-Clients, das wäre IMHO aus der Admin Sicht sehr schwierig zu pflegen. Ausserdem muss ich zugeben, dass ich mich mit dieser Alternative noch nicht wirklich beschäftigt habe, weil die Migration des „uralten“ Jabber-Servers bei diesem Kunden noch in der Pipeline ist. Vielleicht schreibe ich ja an dieser Stelle was dazu, wenn es denn mal soweit ist. 🙂
Super danke, gute Anleitung um auf meinen älteren Debian basierten System den aktuellen Mumble Client zu nutzen.